Was ist Seekrankheit und warum entsteht sie?
Seekrankheit ist eine Form der Reisekrankheit, die durch widersprüchliche Signale an das Gehirn entsteht. Während deine Augen möglicherweise eine stabile Umgebung wahrnehmen (z.B. die Kabine eines Schiffes), registriert dein Gleichgewichtsorgan im Innenohr die Bewegungen des Schiffes. Diese Diskrepanz kann zu Übelkeit, Schwindel und anderen unangenehmen Symptomen führen.
Die gute Nachricht: Mit den richtigen Vorkehrungen und Maßnahmen können die meisten Menschen Seekrankheit vermeiden oder zumindest deutlich lindern.
Wer ist besonders anfällig für Seekrankheit?
Nicht jeder reagiert gleich empfindlich auf die Bewegungen eines Schiffes. Zu den Faktoren, die das Risiko für Seekrankheit erhöhen können, gehören:
- Frühere Erfahrungen mit Reisekrankheit (Auto, Flugzeug etc.)
- Migräne-Neigung
- Kinder zwischen 2 und 12 Jahren (sie sind häufiger betroffen)
- Hormonelle Schwankungen (z.B. während der Schwangerschaft)
- Angst und psychische Anspannung
Vorbeugende Maßnahmen vor der Reise
Die richtige Kabine wählen
Die Lage deiner Kabine kann einen großen Unterschied machen:
- Mittschiffs: Hier ist die Bewegung am geringsten
- Auf mittleren Decks: Nicht zu hoch und nicht zu tief
- Außenkabine mit Fenster: Der Blick auf den Horizont kann helfen
- Vermeiden: Bug und Heck (stärkere Auf- und Abbewegungen) sowie die obersten Decks (stärkere Seitwärtsbewegungen)
Medikamente und Hilfsmittel
Es gibt verschiedene Präparate, die bei Seekrankheit helfen können:
- Antihistaminika: Rezeptfreie Medikamente wie Dimenhydrinat (z.B. Vomex A, Superpep) oder Meclozin
- Scopolamin-Pflaster: Wird hinter dem Ohr angebracht und gibt kontinuierlich Wirkstoff ab (rezeptpflichtig)
- Akupressur-Bänder: Drücken auf bestimmte Punkte am Handgelenk
- Ingwer-Präparate: Als Kapseln, Tee oder Kaugummi
Wichtig: Sprich vor der Einnahme von Medikamenten immer mit deinem Arzt oder Apotheker, besonders wenn du andere Medikamente nimmst oder gesundheitliche Einschränkungen hast.
Tipps während der Kreuzfahrt
Die richtigen Verhaltensweisen
- Blick auf den Horizont: Halte dich möglichst an Deck auf und fixiere den Horizont
- Frische Luft: Verbringe Zeit an der frischen Luft, meide stickige Räume
- Mittelgang nutzen: Bei Bewegungen im Schiff den Mittelgang benutzen, wo die Schiffsbewegungen geringer sind
- Ablenkung suchen: Beschäftige dich mit angenehmen Aktivitäten
- Entspannungstechniken: Tiefes Atmen und Entspannungsübungen können helfen
Ernährung an Bord
Was du isst und trinkst, kann einen großen Einfluss auf dein Wohlbefinden haben:
- Leichte Mahlzeiten: Iss lieber mehrere kleine, leichte Mahlzeiten statt üppiger Festessen
- Ingwer konsumieren: Ingwertee, Ingwerkekse oder frischer Ingwer können Übelkeit lindern
- Ausreichend trinken: Halte dich gut hydriert, aber meide Alkohol
- Vermeiden: Fettige, schwere oder stark gewürzte Speisen, Alkohol und Koffein
- Crackers oder Zwieback: Halte etwas Trockenes zum Knabbern bereit
Bei ersten Anzeichen von Seekrankheit
Wenn du erste Symptome bemerkst, reagiere schnell:
- Begib dich an Deck und fixiere den Horizont
- Nimm bei Bedarf ein Medikament gegen Seekrankheit ein
- Lege dich hin, idealerweise in der Mitte des Schiffs
- Schließe die Augen und atme tief und gleichmäßig
Natürliche Heilmittel gegen Seekrankheit
Neben Medikamenten gibt es auch natürliche Alternativen:
- Ingwer: Hat nachweislich antiemetische (gegen Übelkeit wirkende) Eigenschaften
- Pfefferminze: Als Tee oder ätherisches Öl zur Inhalation
- Zitrone: Der Geruch einer frisch aufgeschnittenen Zitrone kann Übelkeit lindern
- Akupressur: Druck auf den Punkt P6 am Handgelenk (drei Finger breit vom Handgelenk entfernt zwischen den Sehnen)
Fazit
Seekrankheit kann unangenehm sein, muss aber kein Grund sein, auf eine Kreuzfahrt zu verzichten. Mit der richtigen Vorbereitung, der passenden Kabinenwahl und einigen bewährten Tricks können die meisten Menschen das Problem in den Griff bekommen.
Denk daran: Der Körper gewöhnt sich in der Regel innerhalb von 1-2 Tagen an die Schiffsbewegungen. Die meisten Passagiere, die anfangs mit Seekrankheit zu kämpfen haben, fühlen sich nach dieser Anpassungsphase deutlich besser.
Hast du weitere Fragen zum Thema Seekrankheit oder möchtest du eine Kreuzfahrt buchen, bei der das Risiko für Seekrankheit minimiert ist? Kontaktiere uns – wir beraten dich gerne!